Mit richtiger Versandkostenstruktur mehr Verkäufe erzielen

Ratgeber
August 20, 2021

Während viele POD-Shopbetreiber an der Kostenschraube für ihre Print-Produkte drehen, rückt ein weiterer wichtiger Faktor gerne in den Hintergrund: die Versandkosten. Dabei spielen diese bei der Kaufentscheidung eine tragende Rolle. Wusstest du zum Beispiel, dass statistisch gesehen etwa die Hälfte der Onlinekäufer den Warenkorb aufgrund zu hoher Versandkosten schon mal abgebrochen hat? Da im Onlinehandel der Wettbewerb hoch ist und die Verbraucher geringe oder keine Lieferkosten geradezu gewohnt sind, ist eine optimierte Lieferkostenstrategie in jedem Fall ratsam.

Erfahre in diesem Artikel, warum die Versandkosten so wichtig sind, wie du mit einer durchdachten Kostenstruktur mehr Sales generieren kannst und welche Lösungen es hierfür gibt.

Blick auf die Zahlen: Kaufverhalten bei Versandkosten

Warenkorbabbrüche

Nehmen wir an, du hast eine ideale Preisstruktur für deine Print-Produkte festgesetzt. Deine Produktpreise liegen im Vergleich zu Mitbewerbern sogar etwas unter dem Durchschnitt – dafür trägt der Käufer die Versandkosten. Nun verzeichnet dein Shop einen zufriedenstellenden Traffic, dennoch fällt die Abschlussquote eher bescheiden aus. Wie kann das sein? Sofern eine suboptimale Nutzerfreundlichkeit oder technische Probleme nicht dafür verantwortlich zeichnen, sind es höchstwahrscheinlich die Versandkosten, die für deine potenziellen Käufer zu hoch ausfallen.

In einer Studie des Baymard Institute gaben 49 % von US-Onlineshoppern an, den Warenkorb aufgrund zusätzlicher Kosten wie Versandkosten abzubrechen. Auf den Verbraucher wirken sie mitten im Bestellprozess wie versteckte Kosten, sodass er sich kurz vor Abschluss gegen einen Kauf entscheidet. In Deutschland gaben 57 % an, bereits einmal einen Online-Kauf aufgrund zu hoher Versandkosten abgebrochen zu haben. Überträgst du also die Versandkosten gänzlich auf den Nutzer, verlierst du potenziell die Hälfte deiner Sales.

Tastatur mit Enter-Taste und durchgestrichenem Warenkorb-Symbol

Versandkosten als Ausschlusskriterium

Aber gehen wir einen Schritt zurück – noch vor den Check-Out. Allein das Schlagwort „versandkostenfrei“ löst bei vielen Verbrauchern einen Trigger aus und beeinflusst erheblich die Kaufentscheidung im Vorfeld. So gaben bei einer bitkom-Studie 62 % der befragten Onlineshopper in Deutschland eine versandkostenfreie Lieferung als entscheidendes Kaufkriterium an. Aus einer Statista-Umfrage geht hervor, dass die Hälfte der Befragten meistens mit kostenlosem Versand bestellen. Ergo stehen die Chancen sehr gut, dass du mit versandkostenfreiem Versand deine Verkäufe ankurbelst.

Mehr Umsätze durch Mindestbestellmenge

Bietest du deinen Kunden gänzlich einen kostenfreien Versand an, wirkt sich dies auf deine Gewinnspanne aus oder du erhöhst entsprechend deine Produktpreise – hierzu später mehr. Eine Alternative wäre eine Kompromisslösung, indem du kostenfreien Versand ab einer bestimmten Mindestbestellmenge anbietest. Hierdurch kommst du deinen Kunden mit einem Anreiz entgegen und kannst zusätzliche Verkäufe erzielen. In einer US-Umfrage gaben 48 % der Befragten an, bei Mindestbestell-Angeboten weitere Artikel dem Warenkorb hinzuzufügen, um Free Shipping zu erreichen.

Google-Analytics-Auswertung mit Umsatzzahlen

Lösungen für deine Versandkostenstruktur

Die softe Variante: Versandpauschale

Die softeste Lösung für deine Versandkostenstruktur ist eine Versandpauschale. Das bedeutet, dein Kunde zahlt unabhängig von der Bestellmenge stets einen festen Betrag für den Versand. Zwar fehlt das Buzzword „versandkostenfrei“. Aber der Vorteil liegt darin, dass deinen Kunden im Warenkorb keine zusätzlichen Kosten erwarten. Zudem motiviert der Fixbetrag dazu, weitere Waren zu bestellen, da sich die Versandkosten pro Stück mit jedem zusätzlichen Produkt verringern.

Durchschnittliche Versandpauschalen liegen bei 3,95-5,95 €.

Eine einfache Kalkulation wäre, die durchschnittlichen Versandkosten einer Einzelbestellung auf einen für den Verbraucher ansprechenden Wert zu runden. Auch ein Blick auf handelsübliche Shipping Fees im Online-Bereich ist hilfreich. Laut Statista bewegen sich die Durchschnittskosten für den Versand zwischen 3,95 € und 5,95 €.

Der Mittelweg: Mindestbestellmenge

Wie bereits festgestellt, bildet versandkostenfreier Versand ab einer Mindestbestellmenge eine Kompromisslösung. Der „versandkostenfrei“-Trigger ist vorhanden, allerdings an einer Bedingung geknüpft. Während den einen diese Bedingung missfällt, animiert sie andere wiederum verstärkt zum Kauf weiterer Produkte, um die Mindestbestellmenge zu erreichen, wie die o. g. Zahlen belegen.

Die Mindestbestellmenge liegt häufig bei 25-50 €.

Die Höhe der Versandkostenfreigrenze sollte sich an deinen Produktpreisen orientieren. Wenn du zum Beispiel ein Shirt für 25 € und einen Hoodie für 45 € anbietest, wäre eine Mindestbestellmenge von 50 € sinnvoll. Denn ob Shirt oder Hoodie – ab dieser Freigrenze wird der Käufer motiviert, ein weiteres Produkt zu kaufen, um sie zu erreichen. Einer Analyse von Conomic zufolge beträgt bei einem Drittel der umsatzstärksten Onlinehändler in Deutschland die Versandkostenfreigrenze zwischen 25 und 50 €.

Smartphone, auf dem Free-Delivery-Werbung angezeigt wird

Die Königsklasse: Kostenloser Versand

Der kostenfreie Versand ohne Bedingungen ist zweifellos die attraktivste Option für deine Kunden. Allerdings stellt sich die Frage nach dem Ausgleich der Kosten. Wenn du beispielsweise die Kosten gänzlich übernimmst, verringert sich deine Gewinnmarge erheblich. Daher ist es naheliegend, dass du deine Produktpreise entsprechend anhebst. Hierbei solltest du darauf achten, die Preise nicht zu hoch anzusetzen, da diese wiederum abschreckend auf deine Kunden wirken könnten.

Idealerweise teilst du die Kosten zwischen dir und deinen Kunden auf und bestimmst einen Mittelwert. Beachte dabei auch Erfahrungswerte aus deinem Shop: Wie viele Artikel enthält eine Bestellung im Schnitt und wie hoch fallen üblicherweise die durchschnittlichen Versandkosten je Bestellung aus? Ebenso solltest du die Produkt- und Versandpreise deiner direkten und indirekten Mitbewerber im Blick behalten und entsprechend anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Weitere Tipps & Hinweise

  • Kombiniere Versandoptionen mit Aktionen: Selbstverständlich kannst du die Versandoptionen für zeitlich begrenzte Sonderaktionen auch zusammenführen. Biete zum Beispiel generell eine Versandkostenfreigrenze und für spezielle Anlässe wie Weihnachten kostenfreien Versand an. Derartige Aktionen eignen sich auch ideal, um Neukunden zu gewinnen.
  • Mach deine Versandkosten sichtbar: Für welche Lösung du dich auch entscheidest – platziere deine Versandkosten prominent in deinem Onlineshop. Damit beugst du etwaigen Überraschungen im Warenkorb-Prozess vor. Planst du, einen kostenlosen Versand anzubieten, kannst du dies in deinen Werbekampagnen hervorheben, ob via E-Mail-Versand, Social Media oder Anzeige.
  • Niedrige Versandkosten sind immer vorteilhaft: Niedrige Versandkosten verschaffen dir als Kunden-Benefit nicht nur einen Wettbewerbsvorteil. In einer globalen UPS-Studie gaben 63 % der Befragten in Europa an, dass sie bereit wären, bei niedrigen Versandkosten auf eine längere Lieferung zu warten. Dies solltest du auch hinsichtlich der Versanddauer im POD-Bereich berücksichtigen.

Wie du siehst, wirkt sich eine optimierte Versandkostenstrategie positiv auf deine Sales aus. Probiere eine der Lösungen einfach aus und schau, welchen Effekt dies auf deine Umsätze hat. Bei Fragen steht dir unser Support gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Viel Erfolg! 🚀🚀🚀