Mit stilvollen Produktfotos & Mockups mehr Conversions erzielen Teil 2

Ratgeber
October 25, 2021

Im ersten Teil unserer kleinen Produktfoto/Mockup-Serie haben wir dir gezeigt, wie du optimale Mockups für deine Produkte gestalten kannst und welches Setup du für die Erstellung von Produktfotos benötigst. Im zweiten Teil führen wir diesen letzten Punkt nun fort.

Hier erfährst du, mit welchen Mitteln du deine Print-Produkte in Form von Produktfotos perfekt inszenierst, um Interessenten in Käufer zu konvertieren. Erfahre unter anderem, welche Vorteile Flatshots bieten, wie du Modepuppen geschickt einsetzen kannst und welche Möglichkeiten dir Model-Shots bieten.

Setze dein Produkt in Szene

Die Aufmachung des Bildes sollte sich an deinem Image orientieren. Verkaufst du z. B. Organic-Shirts und andere nachhaltige Produkte, mit tierischen Designs, kannst du die Inszenierung etwas mit Dekorationen (Blätter, Äste, Holz usw.) oder verschiedenen, natürlichen Untergründen aufpeppen. Faltenwürfe im Shirt lassen das Ganze auch noch etwas lebendiger aussehen. Du solltest aber darauf achten, dass die Komposition später nicht zu überladen wirkt und der Fokus immer noch auf dem Shirt bzw. dem Motiv liegt.

Schaffe also die richtige Balance zwischen den Bildelementen. Das liegt meist im Auge des Betrachters. Zusätzlich lässt sich durch schräge Perspektiven oder Positionen eine Menge Dynamik erzeugen, die das Hinschauen weitaus interessanter macht und den einen oder anderen dazu anregt, mit dem Posting zu interagieren oder gar etwas zu kaufen. Der Fokus deines Bildes sollte immer auf dem Textil bzw. dem Design liegen. Deswegen wäre es auch hier ratsam, die Positionierung weitestgehend mittig zu halten und Deko-Elemente oder Ähnliches am Rand zu platzieren.

Weißes Shirt mit Frosch-Aufdruck, umgeben von Herbstdekoration
Shirt stilistisch in Szene gesetzt

Es ist aber auch möglich, nur Teilbereiche des Produkts abzubilden. Dies wäre sinnvoll, wenn du Shirts mit Nackenemblemen oder Webetiketten etc. verkaufst. Hier könnte man zusätzlich eine Detailaufnahme des entsprechenden Bereichs erstellen und in die Produktgalerie aufnehmen. Möchtest du nur Bezug auf das dargestellte Motiv nehmen, so kannst du dies auch mit einer Detailaufnahme lösen. Es sollte nur zu erkennen sein, dass sich das Motiv auf einem Textil befindet.

Flatshots: die flache Mustervorlage

Bei Flat-Shots wird das Textil auf einem neutralen Untergrund (meistens weiß) flach ausgebreitet, positioniert und von oben herab fotografiert. Diese etwas steril wirkende Variante wird meistens dazu genutzt, um das Textil in seinen Proportionen und der Farbgebung darzustellen oder dient als Mustervorlage. Außerdem lässt es sich so in einem Bildbearbeitungsprogramm leicht vom Hintergrund freistellen und für andere Zwecke benutzen. Bezüglich der Positionierung solltest du beachten, dass das Produkt mittig im Bild platziert und nichts vom Rand abgeschnitten wird. Diese Bilder eignen sich gut für Onlineshops und Websites.

Fühle dich in deiner kreativen Freiheit aber nicht eingeschränkt, denn du kannst die Flat-Shots auch anders aufbauen und dich bei der Gestaltung austoben. Wenn du deine Produkte auf Social-Media-Kanälen präsentieren willst, empfiehlt es sich, anders vorzugehen. Da die meisten Kanäle wie z. B. Instagram sehr visuell ausgerichtet sind und überwiegend mit Bildmaterial arbeiten, solltest du dich mit deinem Posting von anderen abheben und einen Eye-Catcher gestalten.

Verwende Modepuppen

Eine weitere Methode, deine Textilien bildlich zu präsentieren, ist die Verwendung von Modepuppen. Sicherlich bist du beim Online-Shopping schon mal auf Produktfotos gestoßen, bei denen es so aussieht, als würde das Textil von einer unsichtbaren Person getragen werden. Unterstützt wird dieser Effekt dadurch, dass die Innenseite des Textils sichtbar ist. Ziel dieser Fotos ist es, das Produkt im getragenen Zustand, aber ohne Person zu zeigen.

Ghost-Mannequins – die unsichtbaren Puppen

Aber wie wird so etwas überhaupt erstellt? Im Grunde genommen ist es relativ einfach und es existieren zwei verschiedene Wege zum Ziel. Zum einen gibt es spezielle Modepuppen, die für diese Art von Produktfotografie vorgesehen ist. In Fachkreisen werden diese Puppen als Ghost-Mannequins bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass das Textil im Endresultat wie von einem Geist getragen aussieht. Diese Ghost-Mannequins bestehen aus verschiedenen Teilen, die sich unabhängig voneinander trennen und wieder zusammenstecken lassen. So lässt sich das gewünschte Körperteil, wie z. B. Brustausschnitt, Hände, Füße etc., einfach abnehmen.

3 unbekleidete Ghost-Mannequins
Beispiel für Ghost-Mannequins

Leider sind Ghost-Mannequins in der Regel teuer. Aber wer handwerklich etwas begabt ist, kann sich diese Puppen auch selbst aus einer alten Schaufensterpuppe basteln. Auf YouTube gibt es diverse Video-Tutorials zum Bau einer Puppe. Mit etwas Glück findet man auch online günstige Angebote für gebrauchte Puppen. Daher lohnt es sich, beispielsweise auf eBay die Augen offen zu halten. Zusätzlich gibt es im Internet viele Verkäufer, die eine große Auswahl an Modepuppen besitzen und sogar Anmietungen oder Ratenzahlungen anbieten.

Hier findest du eine Auswahl an Anbietern:

Puppenbilder bearbeiten

Der zweite Weg setzt Grundkenntnisse in der Bildbearbeitung und den entsprechenden Programmen voraus:

  1. Im ersten Schritt wird das Textil einer gewöhnlichen Modepuppe angezogen und vor einem weißen Hintergrund abfotografiert. Für ein T-Shirt oder Hoodie reicht in diesem Fall auch einfach ein Torso ohne Kopf, Arme und Beine. Die Schultern sollten allerdings ausgefüllt sein, damit die Ärmel in Position bleiben.
  2. Im zweiten Schritt wird das Shirt auf links gedreht, der Puppe angezogen und fotografiert. Die Bilder sollten im Optimalfall aus der gleichen Position und Entfernung geschossen werden. Hierzu ist es hilfreich, eine Markierung auf dem Boden zu platzieren.
  3. Schritt drei erfordert nun die oben genannten Bildbearbeitungskenntnisse. Beide Bilder werden nun im Programm deiner Wahl geöffnet und an den entsprechenden Stellen überlagert. In diesem Fall ist das der Bereich im Kragenausschnitt, damit das Innenleben unseres Textils nachher zu sehen ist.

Photoshop bietet an dieser Stelle mit seinen Maskierungsfunktionen eine sehr elegante und professionelle Lösung. Auf YouTube findest du zu diesem Thema ein breites Spektrum an hilfreichen Tutorials. Nachfolgend findest du zwei Beispiele.

Kurz erklärt:

Ausführliches Tutorial:

Etwas persönlicher: Model-Shots

Shootings im Freien

Eine weitere Variante der Produktpräsentation stellen sogenannte Model-Shots dar. Wie die Bezeichnung schon erahnen lässt, wird das Textil von einem Model getragen. Diese Bilder wirken meist etwas persönlicher. Außerdem unterstützt es den Betrachter in seiner Einschätzung, ob das Produkt den eigenen Vorstellungen gerecht wird. Je nachdem, für welchen Zweck die Fotos verwendet werden, kannst du auch hier wieder sehr kreativ vorgehen. Gerade Shootings im Freien bieten viele abwechslungsreiche Kulissen. Allerdings bist du in diesem Fall immer auf gute Lichtquellen angewiesen, damit deine Fotos nicht unterbelichtet sind.

Kameramann fotografiert Modell auf Fußgängerzone

Eigene Kulisse im Fotostudio

Dahingegen tritt dieses Problem in einem Fotostudio eher selten auf. Wenn das entsprechende Equipment und der Platz verfügbar ist, kannst du dir deine eigene Kulisse bauen. Dies ist aber deutlich aufwändiger und erfordert in den meisten Fällen mehr finanzielle Mittel und vor allem den richtigen Ort. Ein anderer Punkt ist die Anheuerung der Models und ein weiterer Kostenfaktor, den man allerdings mit etwas Glück umgehen kann.

Angehende Fotomodelle: Aspiring Models

Sicher kannst du dir die Mühe machen, ein professionelles Model zu engagieren, aber es gibt auch kostengünstigere Optionen. Auf den gängigen Social-Media-Kanälen finden sich z. B. viele Aspring-Models, die nach kleineren Aufträgen suchen und nicht viel Geld dafür verlangen. Oftmals geht es auch nur darum, das Portfolio aufzuwerten oder sich gegenseitig zu supporten. Am sinnvollsten wäre es jedoch, wenn du dich vorab in der Familie oder im Freundeskreis umhörst, ob jemand bereit ist, für dich zu modeln. So könntest du den Kostenpunkt im Idealfall gänzlich umgehen.

Beauftrage ein Fotostudio

Wenn dir der Aufwand zu groß ist, deine Produktfotos selbst zu erstellen, kannst du auch ein Fotostudio beauftragen. Viele große Firmen nutzen diese Dienstleistung, um Zeit und Aufwand zu sparen. Aber auch kleinere Anbieter oder Privatpersonen greifen immer wieder auf diese Dienste zurück. Hier besteht der Vorteil, dass professionelle Fotografen am Werk sind, die in einem gut ausgerüsteten Studio arbeiten. Einige Studios haben sich sogar auf das Thema Produktfotografie spezialisiert. Wenn du im Internet ein wenig recherchierst, wirst du mit Sicherheit schnell fündig.

Professionelles Fotostudio
Professionelles Fotostudio

Allerdings kommst du wahrscheinlich nicht drum rum, etwas tiefer in die Tasche greifen zu müssen, denn Tarife von guten Fotografen sind in der Regel nicht allzu billig. Zudem kommt der Nachteil, dass du keine Kontrolle über die Erstellung deiner Fotos hast. Wenn das Endresultat nicht deinen Anforderungen entspricht, hast du dein Geld umsonst investiert. Natürlich bieten so gut wie alle Fotografen diverse Nachbearbeitungen an und in der Regel werden die Kunden immer zufrieden gestellt aber einen komplett neuen Satz an Bildern kostenlos zu erstellen, wird dir kein Fotograf anbieten.

Wie du siehst, gibt es vielzählige Möglichkeiten, um deine Produkte ideal in den Vordergrund zu rücken, sei es mit ein paar kostengünstigen oder -losen Hacks bis hin zu professionellen Lösungen mit etwas mehr Aufwand und Kosten. Welcher Weg für dich der richtige ist, hängt in erster Linie von deinen Kapazitäten und deinem Geldbeutel ab. Aber eine Optimierung ist in jedem Fall möglich – probier es direkt mal aus! Wenn du Fragen hast, dann nimm einfach Kontakt zu uns auf.